„Die Flut hebt alle Boote.“ Von dieser alten Börsenweisheit profitieren nicht nur Aktionäre. Auch im Fußball werden Vereine davon Nutznießer. Sehr erfreut ist man darüber in dieser Saison beim SV Megesheim. Die „Flut“ ist dort nicht die komplette Mannschaft, sondern ein einzelner Spieler. Als „fußballerische Naturgewalt“ treibt dort Massimiliano Porcari sein Unwesen. Der Spielertrainer erzielte in elf Spielen fast schon unglaubliche 21 Tore. Durch seine herausragenden Fähigkeiten und Leistungen reißt er die ganze Mannschaft und jeden einzelnen Spieler auch diese Saison wieder mit und macht sie dadurch besser. Dies führte bisher sogar so weit, dass sie von einem Abstiegskandidaten der letzten Saison zu einer Mannschaft der Kategorie „Top 6“ mutiert ist. Dabei spielte bisher sogar das weitest gehende Fehlen des zweitbesten Torschützen der vergangenen Saison keine Rolle. Matthias Schwamm gelangen in der letzten Spielzeit neun Treffer. Momentan stehen bei ihm erst drei Einsätze und noch kein eigener Treffer zu Buche. Zu Gute kommen dem Verein neben dem überragenden Torjäger Porcari weitere entscheidende Fähigkeiten. Die Mannschaft schaffte es, drei Neuzugänge in die Stammelf zu integrieren. Mit Nico Prentner, Florian Ruopp und Lamin Suwareh gehören drei neue Akteure zu der ersten „Elf“ bzw. zum erweiterten Kader. Dadurch bildete sich beim SV Megesheim eine kleine Achse. Diese beginnt beim starken Torhüter Christoph Kolitsch. Weiter geht sie bei Defensivspieler Florian Ruopp. Der mittlerweile 36-jährige baut dabei auf seinen großen Erfahrungsschatz und ein gutes Zweikampfverhalten. Die Stärken des Offensivspielers Massimiliano Porcari sind hinlänglich bekannt. Dazu gesellen sich Pompiliu Suche (4 Tore) sowie der schnelle Stürmer Daniel Agyemang (2 Treffer). Ob der SV Megesheim in seinem zweiten Jahr in der Kreisklasse den derzeitigen vierten Tabellenplatz halten kann, wird sich zeigen. Zu zwei Erkenntnissen kommt man dennoch unweigerlich bei den Riesern. Auf Grund der bisherigen starken Punkteausbeute und der „Lebensversicherung“ Porcari gerät die Mannschaft definitiv nicht mehr in Abstiegsgefahr. Auf der anderen Seite zeigte die Niederlage zuletzt gegen den Spitzenreiter D.L.P. auch deutlich die Grenzen auf. Die Mannschaft kann und möchte mit einem weiteren Erfolg im Kesseltal ihre starke Vorrunde krönen und abschließen. Gerne erinnert sich Megesheim an den TSV Bissingen. Beide Spiele wurden vergangene Saison klar mit 6:1 und 4:1 gewonnen.
Die „Bissinger Passionsspiele“ gehen weiter. Nach sechs Niederlagen in Folge fügte der TSV mit den Partien gegen Harburg und Niederhofen/Hausen der Negativserie noch zwei weitere Kapitel hinzu. Gelitten haben in diesem Zeitraum ausnahmslos Mannschaft und Fans des TSV Bissingen. Die Lage ist sehr besorgniserregend. Das liegt neben der unterirdischen Punkteausbeute vor allem an der Art und Weise der Misserfolge. In den historischen acht verlorenen Partien ging man sechs Mal hochverdient als Verlierer vom Platz und kassierte teilweise vier bis sechs Gegentore. Dass man zu Beginn gegen die cleveren Kreisligaabsteiger Marktoffingen und Deiningen das Nachsehen hatte, ist noch als „einkalkulierter Betriebsunfall“ einzustufen und erklärbar. Sehr ernüchternd und enttäuschend stellte sich das Spiel zuhause gegen Flotzheim dar. 0:6 verlor man sang- und klanglos beim Herbstfest dieses Duell. Nicht besser wurde es gegen den keineswegs starken Lauber SV, als man die dritte Heimniederlage in Folge ohne ein eigenes erzieltes Tor hinnehmen musste! Dass die Trauben beim Meisterschaftsmitfavoriten D.L.P. anschließend zu hoch hingen, war angesichts der Negativspirale fast schon zu erwarten. Die Niederlage im anschließenden Kellerduell in Mönchsdeggingen dokumentierte wieder die besorgniserregende Lage beim TSV. Das Ergebnis 1:3 war zwar moderat, dennoch hochverdient für den aggressiveren Gegner. Sehr bedauerlich für die mitgereisten Fans war die Tatsache, dass der Funken in Form des zwischenzeitlichen Ausgleiches nicht zu einem Feuer geführt hat, um den Bock umzustoßen. Stattdessen stand man am Ende wieder mit leeren Händen da. Einen Ausreißer im positiven Sinn schaffte der TSV im letzten Heimspiel. Gegen den TSV Harburg zeigten die Kesseltaler in der ersten Halbzeit eine gute Leistung. Leider wurde die Mannschaft für ihren couragierten Auftritt nicht mit einer Führung belohnt. Eine Unachtsamkeit, die zum 0:1 führte, reichte den Gästen zum knappen Erfolg. Eine Mischung aus all den genannten Spielen war der Auftritt des TSV bei Niederhofen/Hausen. Der Sieg für den Gegner war nicht unverdient, dennoch war der Leistungsunterschied der beiden Mannschaften nicht eklatant. Symptomatisch war das Gegentor zum 1:0 nach einem unglücklichen Missverständnis in der Hintermannschaft des TSV. Trotz der mittlerweile mehr als prekären Situation dürfen sich die Rot-Weißen nicht aufgeben. Jetzt sind mehr denn je die Basics gefragt: einfaches Spiel und bedingungsloser Einsatz. In einem Satz lautet die Marschroute heute: Die Rot-Weißen müssen ZUSAMMEN, KONZENTRIERT und MUTIG AGIEREN. Das Wort agieren ist gemeint im Gegensatz zu ständigem reagieren und sich das Spiel des Gegners aufdrängen lassen. Dass die Mannschaft das zweifelsohne kann, hat sie bereits bewiesen in dieser Saison. In der momentanen Lage gilt jetzt, dass der ganze Verein zusammenhält und hilft, die Negativserie zu beenden. Auf geht’s, TSV!
Ersatzspieler:
Philipp Fieger, Michele Hohenacker, Gabriel Speicher, Patrick Reiter
ETW:
Julian Starnecker
Schiedsrichter:
Andreas Schaudig
1. |
Samuel Thurian |
3 |
2. |
Tobias Linder |
1 |
Philipp Fieger |
1 |
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Noah Ganzenmüller |
1 |
|
Luca Müske |
1 |
Donauwörther Zeitung:
Die Platzherren stellten die bessere Mannschaft und verdienten sich aufgrund der klareren Möglichkeiten den Erfolg. Die Gäste besaßen die erste Chance, als Daniel Braun Keeper Werner Fuchs prüfte (6.). Doch nach einem Fehler in der Bissinger Abwehr schloss Manuel Kleemann eiskalt zum 1:0 ab (22.). Die Gastgeber besaßen weitere Chancen, doch Max Leberle und Kleemann vergaben. Nach dem Wechsel köpfte Felix Friedel knapp über die Latte, gegenüber versuchte es Samuel Thurian aus der Distanz (70.). Simon Lutz verpasste gegen den gut parierenden TSV-Tormann Hubert Bschorer die Entscheidung (85.), ehe Friedel nach einer Ecke zum 2:0-Endergebnis traf (90.). (aku)
Tore: 1:0 Manuel Kleemann
(22.), 2:0 Felix Friedel (90.)
Zuschauer: 90
Donauwörther Zeitung:
Vor großer Kulisse entwickelte sich eine gute Partie, wobei die Gäste die Heimelf mit ihrem schnellen Spiel in die Spitze immer wieder vor Probleme stellten. Folgerichtig war Pascal Heinze nach einem Steilpass zum 0:1 erfolgreich (31.). Doch die Gastgeber blieben aufmerksam und nach einem schnell ausgeführten Freistoß traf Mourtada Ibrahim zum 1:1 (36.). Nach dem Wechsel spielten Unaufmerksamkeiten der Platzherren dem Sportclub in die Karten. So erzielte Tomek Ulrich per Flachschuss das 1:2 (48.), ehe Maximilian Beck nach Alleingang (62.) und mit einem umstrittenen Foulelfmeter (87.) zum 1:4-Endstand erhöhte. Heimkeeper Christoph Kolitsch verhinderte eine höhere Niederlage. (aku)
Tore: 0:1 Pascal Heinze (26.), 1:1 Mourtada Ibrahim (30.), 1:2 Tomek Ulrich (48.), 1:3 Maximilian Beck (63.), 1:4
Maximilian Beck (88.)
Zuschauer: 250